Da die Geburt unserer Tochter Nina Sofia im Geburtshaus so ein spannendes und zu gleich schönes Erlebnis war, möchten wir ein wenig darüber berichten.
Die Schwangerschaft war im Großen und Ganzen sehr angenehm. Und so freute ich mich immer wieder besoners auf die Vorsorgen im Geburtshaus, bei denen ich, in gemütlicher Atmosphäre auch alles fragen konnte was mir auf dem Herzen lag. Und eines ist ganz sicher:
Man hat ja sooo viele Fragen.
Zur Geburt angemeldet hatten wir uns übrigens schon ziemlich schnell nach dem Besuch eines Infoabends.
So vergingen die Monate, der Bauch wuchs mindestens genauso wie meine Aufregung.
Vieles ging mir durch den Kopf und in Gedanken spielten sich immer wieder Szenarien
einer katastrophalen Geburt ab.
…. „Wenn ich das alles nicht schaffe“… ,
… „die Schmerzen werden bestimmt unaushaltbar sein“… ,
… „ich will die Kontrolle nicht verlieren!“, usw.
In jedem Fall – und das stand fest- in absehbarer Zeit würde ich’s wissen!
Ein paar Tage um den Geburtstermin herum (wir hatten also im Prinzip noch Zeit), zeigten sich bei mir leichte Anzeichen einer bevorstehenden Geburt, und irgendwie machte sich Nina so gaaanz
langsam auf den Weg. Wenn man sich allerdings in der Situation einer aufgeregten, wartenden Schwangeren befindet, erwartet man bei relativ jedem Ziehen das Einsetzen der Wehen.
Naja, aber irgendwann war es dann natürlich so weit, und das „Ziehen“ war zum Einen
irgendwie doch ganz anders als vorgestellt und zum anderen nicht mehr zu ignorieren.
Nach ein paar Stunden, die ich auch mit Zeitmessung, (um Länge und Abstände der Kontraktionen aufzuzeichnen) ganz viel Bewegung und tiefem, langsamen Atmen verbrachte, rief ich
auf der Dienstnummer Lisa an, die nach meinem Aufenthalt in der Badewanne vorbei kam und
mich untersuchte um festzustellen, was sich insgesamt schon so getan hatte.
Ganz hilfreich war dabei auch, dass sie mir nochmal „richtig“ richtiges Atmen zeigte.
Das erleichterte mir doch eine Menge.
Also weiter ging’s mit Kontraktionen, atmen und – wie gesagt,das half in meinem Fall,
mit ganz viel Bewegung.
So circa drei Stunden später (zwischenzeitlich war Dienstwechsel) kam Edith zu uns nach Hause und untersuchte mich erneut und stellte einen – ich meine- ungefähr um drei Zentimeter mehr geöffneten Muttermund fest. Also ca. 1cm pro Stunde.
Für mich war das wirklich sehr ermutigend, weil ich vom Berühmten „Hörensagen“ wusste, das sechs Zentimeter schon ein ganzes Stück Arbeit waren, die wir da hinter uns hatten.
Wir verabredeten uns für 23 Uhr im Geburtshaus. Ich hatte nur noch keine Idee, wie ich die Wehen im Auto verbringen konnte, weil meine Spezialität an diesem Tag das Laufen im Kreis war.
Kein Liegen und schon erst recht kein Sitzen im Auto- nein auf keinen Fall!!!
Wir kamen irgendwie im Geburtshaus an, Edith hatte alles vorbereitet und ich kann mich daran erinnern, dass es eine sehr schöne und ruhige Stimmung war. Das war genau das, was wir uns vom Geburtshaus so erhofft hatten. Ich konnte mich also fallen lassen und wusste, dass unsere Tochter hier wunderbar zur Welt kommen konnte. Mein Mann half mir übrigens sehr dabei, mit den Wehen umgehen zu können.
Natürlich dauerte es noch einige Stunden,die waren auch nicht einfach, aber Edith war für uns da, ermutigte mich immer liebevoll und versorgte meinen Mann und mich mit Getränken und Kleinigkeiten zum Essen. Regelmäßig untersuchte sie mich und erklärte mir die aktuelle Lage.
Besonders schön war eben nicht nur die Möglichkeit eine Badewanne benutzen zu können,
sondern auch absolut bewegungsfrei zu sein, da sogar die Herztöne des Babys mit einem kleinen tragbaren Gerät abgehört wurden.
Die meiste Zeit über lief ich also durch den großen Geburtsraum oder stützte mich auf (Ich hätte mich aber auch jederzeit setzen oder hinlegen können.) und veratmete die Wehen bis schließlich das Köpfchen auf dem Beckenboden ankam.
Edith gab mir nach einiger Zeit die Anweisung mich vor das Himmelbett zu hocken und jede Wehe, die jetzt kam komplett auszunutzen um zu pressen (übrigens ein sehr seltsames Gefühl, aber das Warten hat ein Ende und es kommt mächtig viel Bewegung in die Sache). Eine Auflage mit Kaffee diente als Dammschutz. Und irgendwie, es ist mir ein Rätsel;) funktionierte das alles und Nina wurde um 3.36 Uhr geboren.
Nicht zu vergessen sind auch die Hebammenschülerin Marie-Lena (vielen Dank für die Hilfe) und Sabine die noch hinzukam. So wurde ich noch versorgt, Nina bekam die U1 und nachdem wir uns mit einer Hühnersuppe und Tee gestärkt hatten, fuhren wir als Familie nach einigen Stunden glücklich, dass es doch so schön ,war nach Hause.
Ganz herzlichen Dank an das gesamte Team A, also Anna, Lisa und Edith für die gute Vor- und Nachsorge und die wunderbare Geburt unserer Tochter Nina Sofia am 04.05.2013