Jannes

Die schöne Geburt von Jannes am 13.10.2013

Heute ist der 13.11.2013. Ein schönes Datum, um von dem Tag der Geburt unseres Sohnes Jannes zu erzählen. Vor vier Wochen und drei Tagen erblickte Jannes um 21.26 Uhr die Welt. Es war ein Sonntag. Ich war in der Ssw 40+2 und wir hatten, wie wohl die meisten werdenden Eltern, diesen Tag sehnsüchtig erwartet. Der Tag begann ohne weitere Vorzeichen. Morgens um zehn habe ich noch einer Freundin, die bis Dienstag in Paris verweilte, eine Sms geschrieben, dass der Jannes wohl erst auf ihre Rückkehr warten würde,  bevor er  „schlüpft“. Um 13.30 Uhr begann es in meinem Unterleib zu ziehen. Ich war unsicher, ob das nun eine Vorwehe oder der Beginn von echten Wehen war. Ich wollte niemanden „umsonst“ verrückt machen und so fuhren Oli und ich noch gemütlich zum familiären Kaffeetrinken zu meinem Opa. Doch da wurden die Wehen stärker und ich verließ immer häufiger den Kaffeetisch, um im Badezimmer die Wehen zu veratmen. Zeit, um nach einer Stunde wieder nach Hause zu fahren. Gute Entscheidung- denn zuhause angekommen, musste ich mir selber immer wieder die Technik des Veratmens ins Gedächtnis rufen, die wir bei Jule im Vorbereitungskurs kennengelernt hatten. Die Wehen wurden immer stärker. Oli begann die Länge und Abstände der Wehen zu stoppen. Nun hatten wir begriffen, dass dies die echten Wehen waren und wir wohl an diesem oder nächsten Tag Eltern werden würden. Ich veratmete einige Wehen auf dem neuen Pezziball und manche im Stehen am Wickeltisch. Zwischendurch ließ ich mir eine Wanne ein, um mich nochmal zu vergewissern, dass es keine Übungswehen sind- dort hielt ich aber den Schmerz nur wenige Minuten aus. Als die Wehen endlich eine Länge von einer Minute hatten und die Abstände bei 5 Minuten lagen, rief Oli die Notfallrufnummer an und Sabine ging ans Telefon. Oli sprach zunächst mit ihr, dann nach einer weiteren geschafften Wehe, verabredete ich mit ihr, dass wir noch ein bisschen warten würden, bis die Abstände sich weiter verkürzten . Nach einer viertel Stunde lag der Abstand bei drei Minuten und ich wollte nur noch ins Geburtshaus. Oli rief ein zweites Mal an. Sabine rief eine Minute später zurück, als ich gerade an Olis Schulter hing und eine weitere Wehe hatte. Und während die Beiden weitere Schritte besprachen, platzte dann die Fruchtblase. Nun wusste ich also endlich wie sich das alles anfühlt. In der nächsten halben Stunde, ca 18.30 Uhr klingelte dann Jule und ich hatte das Gefühl, jetzt wird alles gut. Ich hatte schon geduscht und Jule begann mich zu untersuchen und stellte begeistert fest, dass mein Muttermund schon 7 cm geöffnet war und somit schon ganz viel geschafft war. Wir sollten uns in Ruhe fertig machen, sie würde schon mal vorfahren und eine Wanne einlassen. Ok, jetzt war es also ernst- super! Die Wehen veratmete ich zu dieser Zeit schon ziemlich lautstark. Ich war immer der Meinung, dass ich nie so laut werden würde- doch es war mir ziemlich egal, dass ich wie ein Elch im Auto „röhrte“. Ich war sehr froh, dass Oli bei dieser „lauten“ Fahrt die Ruhe bewahrte. Endlich im Geburtshaus angekommen, ging ich schnurstrecks in das mir schon vertraute Geburtszimmer und hing mich ins Seil. Ein Zeitgefühl hatte ich mittlerweile nicht mehr. Ich wurde zur Toilette geschickt und von da an nahm die Geburt ihren Lauf. Es war alles vorbereitet, Sabine war auch schon eingetroffen. Ich veratmete einige Wehen auf der Toilette, einige am Seil, einige auf der Seite liegend im großen Bett und einige in der Hocke in den Armen von Oli. Ich wurde total müde, hatte irgendwann das Gefühl, ich schaff das nicht mehr. Miittlerweile durfte/ musste ich schon ordentlich mitpressen. Motiviert von Oli, Jule und Sabine gab ich mein Bestes. Auf einmal sagten sie, dass man schon die Haare des Babys sehen würde. Doch dann ging es irgendwie nicht mehr weiter. Irgendwann sagten Jule und Sabine, dass uns nur noch 15 Minuten bleiben würden, dann wäre der Muttermund zu lange geöffnet und ich müsste ins Krankenhaus verlegt werden. „Nein“, dachte ich nur noch. Wenn ich es beeinflussen konnte, anstatt ins Krankenhaus zu müssen, in kurzer Zeit unser Baby im Arm zu halten, würde ich alles geben. Und irgendwie hat es dann geklappt. Zwei, drei Wehen später ging es weiter und ein paar Wehen später „flutschte“ er im Vierfüsslerstand hinaus. Er hatte sich die Nabelschnur um den Bauch, um die Arme und den Hals gelegt, so dass Jule und Sabine die Nabelschnur durchschniten und ihn schnell versorgten. Nachdem sie seine Reflexe mit Wasser angeregt hatten, begann er endlich mit dem ersehnten, ersten Schrei. Es war geschafft. Jannes bekam die U1, wir wurden mit Obst und Kaffee (für den frischgebackenen Vater) versorgt  und dann hatten wir drei Zeit uns alleine zu beschnuppern. Zwei Stunden später durften wir dann überglücklich und hellwach mit unserem Jannes nach Hause fahren. Es war ein wunderschönes Erlebnis. Wir haben uns in der ganzen Schwangerschaft, während der Geburt und auch im Wochenbett bestens aufgehoben gefühlt und würden uns immer wieder für eine Geburt im Geburtshaus entscheiden.

Besonderer Dank gilt Jule und Sabine.

Liebe Grüße

Nadine, Oli mit Jannes

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