* 03.06.2014 06:08 Uhr
6 Wochen sind nun schon vergangen und es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. Sehnsüchtig haben wir auf unser kleines Wunder gewartet und dann ging alles so schnell…
Wie ich auf die Idee einer außer-klinischen Geburt gekommen bin, kann ich heute gar nicht mehr genau sagen.
Mir war nur klar: ins Krankenhaus möchte ich nicht – ich bin ja schließlich nicht krank.
Also fing ich im Herbst 2013 an, zu recherchieren, welche Möglichkeiten es gibt, denn in allen gängigen Lektüren wird ausdrücklich darauf hingewiesen, man solle sich frühzeitig um eine Hebamme bzw. einen Platz im Geburtshaus kümmern. Also telefonierte ich kurz vor Weihnachten mit dem Geburtshaus und Ute teilte mir mit, dass nur noch ein Platz frei ist für ET Mai 2014. Also haben wir einen Termin für ein Info Gespräch ausgemacht. Ich war sofort angetan von der Atmosphäre und dem Konzept und somit war klar: Hier soll unser Kind zur Welt kommen. In den kommenden Monaten lernte ich also alle Hebammen während der Vorsorgetermine kennen. Und auch den Geburtsvorbereitungskurs bei Sabine und die Schwangerschaftsgymnastik bei Edith und Ute haben wir bzw. ich mitgemacht. So waren wir schnell vertraut mit den lieben Mädels und auch mit den Räumlichkeiten.
Wir wohnen zwar schön ländlich, aber leider zu weit außerhalb, als dass das Geburtshaus die Wehenbegleitung und Nachsorge betreut. Also musste ich mir dafür weitere Unterstützung aus Herford suchen. So war es also abgemacht und meine Rundumbetreuung war gesichert.
Meine Schwangerschaft verlief ohne jegliche Komplikationen und Beschwerden und auch das Baby entwickelte sich so, wie es sein muss. So war ich ab sofort in unserem Umfeld die „Streber- Schwangere“ mit dem „Streber-Baby“.
Natürlich hatte ich einen riesigen Respekt vor der Geburt, aber Angst hatte ich keine. Im Gegenteil! Nach dem Vorbereitungskurs bei Sabine freute ich mich sogar auf die Geburt und war schon ganz gespannt, wer wohl Bereitschaft haben würde. Natürlich stellte ich mir die Fragen, die sich wohl alle Ersti – Schwangeren irgendwann stellen: wie fühlen sich Wehen an und hoffentlich merke ich, wenn es los geht.
Entbindungstermin ist laut Ärztin der 26.05.2014. Ich möchte aber unbedingt, dass das Baby eher kommt, denn der 26.05. ist Janniks Geburtstag und ich selbst habe am 28.05. Geburtstag. Jeder soll seinen eigenen Geburtstag haben. Außerdem möchte ich nicht, dass das Baby zu groß wird. Also muss der Kleine eher kommen. Der 24.05. passt mir ganz gut und so habe ich irgendwie auf diesen Termin hingearbeitet, unterbewusst war mir aber klar, dass es über Termin gehen wird. Aber Hoffen darf man ja noch.
Am 23.05. unternehme ich alles, was man machen kann, um die Wehen zu provozieren. Baden, Akupunktur, spazieren gehen, ausruhen…
Es passiert natürlich NICHTS. Der 26.05. kommt und geht, der 27.05. kommt und geht.
Am 28.05. sind wir zur Kontrolle bei Sabine. Der Befund ist ernüchternd. Das Baby sitzt zwar schon sehr tief im Becken (wie auch schon die Wochen zuvor), aber ansonsten gibt es noch keine Hinweise auf eine bevorstehende Geburt. Sabine ist aber zuversichtlich, dass sich spätestens zum Wochenende etwas tun wird. Sie gibt uns wehenförderndes UT-Öl mit, um den Bauch einzureiben. Außerdem soll Yogi-Tee mit Zimt helfen. Sehr lecker bei den sommerlichen Temperaturen kann ich da nur sagen. Langsam werde ich ungeduldig. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich das Schwanger sein leid bin, weil es mir immer noch sehr gut geht, aber nicht zu wissen, wann sich das Baby endlich auf den Weg machen wird, ist für eine Planungsliebhaberin wie mich die pure Folter.
Zum Glück hat Jannik nun auch Urlaub und wir unternehmen viel um uns abzulenken.
Am 30.05. ist eine Kontrolluntersuchung bei Meike angesagt, aber alles bleibt weiterhin unverändert. Wir vereinbaren einen neuen Termin für Sonntag, den 01.06. und verabschieden uns wie immer mit den Worten: Hoffentlich sehen wir uns schon früher wieder.
Am Sonntag Morgen machen wir uns erneut auf den Weg nach Bielefeld. Alles ist weiterhin Bestens, nur mein Blutdruck ist etwas niedrig. Wir vereinbaren, dass ich am Dienstag zu meiner Gyn zum Ultraschall soll, um die Fruchtwassermenge zu kontrollieren. Am Mittwoch würde ich dann einen Wehencocktail trinken. Meike ist sehr zuversichtlich, dass es spätestens dann doch los gehen wird. Sollte das nicht der Fall sein müssten wir uns am Ende der Woche mit dem Thema Klinik beschäftigen, denn bei 14 Tagen nach ET ist das Geburtshaus raus.
Ich habe mich ja mit allen möglichen Komplikationen und Situationen beschäftigt, aber nie mit einer Einleitung. Auf den Wehencocktail bin ich auch nicht wirklich scharf, aber alles ist besser, als die Klinik! Also bereite ich mich gedanklich darauf vor am Mittwoch diesen Wehencocktail zu trinken.
Nach dem Termin bei Meike fahren wir noch nach Holland ins Gartencenter, denn wir brauchen dringend neue Gartenmöbel. Wir werden fündig und beschließen, diese Dienstag dann mit dem Anhänger abzuholen.
Während der Schwangerschaft war ich stets sehr aktiv. Ich bin viel spazieren gegangen und bis Mitte März auch noch Joggen. An diesem Montag bin ich eher faul und ruhig, während Jannik total aktiv ist. Er muss mich sogar zum Abendspaziergang überreden, wozu ich so überhaupt keine Lust habe. Wir essen noch lecker extra scharf vom Chinesen, schauen einen Film und gehen dann ins Bett.
Jannik ölt meinen Bauch wie jeden Abend mit dem UT-Öl ein und hält eine Ansprache an das Baby. „Mach dich auf den Weg, sonst muss Mama den ekligen Wehencocktail trinken. Außerdem warten hier alle ganz gespannt auf dich und freuen sich schon so sehr!“
Wenig später bemerke ich plötzlich ein Ziehen. Ich sage zu Jannik, dass das Ziehen doch so stark ist, dass ich es nicht ignorieren kann. Da er überhaupt nicht Multitasking-Fähig ist und gerade total vertieft in eine Reportage, hört er mich schlicht und ergreifend nicht. Na dann halt nicht! Ich schaue auf die Uhr und warte ab. Sollte es nun tatsächlich los gehen? Ehrlich gesagt habe ich grade wenig Lust dazu ein Baby zu bekommen. Es ist 23:30 Uhr und ich bin echt müde! 20 Minuten später wieder dieses Ziehen! Nun wird auch Jannik aufmerksam und aktiviert die Wehen-App. Etwa 15 Minuten später wieder ein Ziehen. Ich beschließe in die Badewanne zu gehen. Wenn es echte Wehen sind, sollen diese ja in der Badewanne schlimmer werden. Vom Badezimmer ins Schlafzimmer rufe ich Jannik immer wieder Beginn und Ende einer Wehe zu. Der Abstand verkürzt sich sehr schnell auf 4-5 Minuten und somit ist klar: es geht los. Endlich? Schon, aber ich bin doch so schrecklich müde… Jannik möchte, dass ich sofort aus der Badewanne gehe. Er hat wohl Angst, das Baby kommt jetzt sofort, wenn ich auch nur einen Augenblick länger in der Wanne bleibe. Ich tue ihm den Gefallen und räume etwas in der Wohnung herum und mache die Lichter im Wohnzimmer an.
Mir wird aber schnell kalt und da die Wehen stärker werden und ich das Gefühl in der Wanne hatte, dort besser entspannen zu können, lasse ich erneut Badewasser ein.
Jannik macht es sich neben mir auf einem Stuhl bequem und lässt auf dem iPad HIMYM laufen. Davon bekomme ich dann allerdings nur noch wenig mit, denn die Wehen sind schon recht intensiv, so dass ich mich auf die Atmung konzentrieren muss.
Jetzt ist wohl ein guter Zeitpunkt Tonia, unsere Hebamme für die Wehenbegleitung und Nachsorge anzurufen und ihr mitzuteilen, dass es hier endlich los geht. Tonia ist verständlicherweise etwas verschlafen am Telefon. Kein Wunder, denn es ist fast halb zwei. Da ich mich noch wohl fühle in der Wanne und die Wehen gut veratmen kann verbleiben wir so, dass ich mich wieder melde, wenn ich Unterstützung benötige. Irgendwann wird es frisch in der Wanne und mir ist nach einem Positionswechsel. Also raus aus der Wanne und ab ins Wohnzimmer. Hier versuche ich kurz zwischen den Wehenpausen auf dem Sofa zu dösen. Das funktioniert aber überhaupt nicht und gedanklich verabschiede ich mich vom Schlaf und von den Gartenmöbeln. Die Wehen kommen nun alle 3-5 Minuten und ich töne diese nun auch schon laut(stark) auf „O“ mit. Das fand ich im Geburtsvorbereitungskurs übrigens extrem albern und war dort auf dem Standpunkt: das kann ich nicht, das mache ich nicht. Eine Wahl habe ich jetzt nicht, denn Atmung und Vertönung kommen ganz von alleine. Es ist mir auch herzlich egal, ob das blöd klingt – Hauptsache die Wehen sind
einigermaßen erträglich. Und das sind sie auch. Natürlich werden die Schmerzen immer stärker, es muss ja schließlich auch einiges im Körper passieren, aber unerträglich ist es nicht.
Ich versuche eine angenehme Position zu finden. Am Besten ist es an die Wand angelehnt. Mich an Jannik zu hängen probiere ich auch, allerdings ist da zu wenig Widerstand und ich nehme wieder die Wand und laufe während der Pausen herum. Dann schlagen mir die Schmerzen auf den Kreislauf und mir wird schlecht. Jannik holt mir einen Eimer, hält meine Hand und ich übergebe mich. Unter „normalen“ Umständen undenkbar, aber wir sind wohl beide in einer Extremsituation. Danach geht es mir viel besser, allerdings kommen die Wehen nun alle 2-4 Minuten und dauern schon echt lange (über eine Minute). Jannik ruft Tonia erneut an und sie ist etwa gegen 04:00 Uhr bei uns. Es wird schon hell draußen und ich empfinde die Stimmung in der Wohnung als ganz besonders. Ein neuer Tag beginnt und für uns wird es ein ganz Besonderer werden!
Ich habe in so vielen Geburtsberichten gelesen, dass die Frauen oft den Eindruck hatten, sie haben zu diesem Zeitpunkt schon total viel geschafft, der Befund war dann aber oft ernüchternd und der Muttermund erst 1-2cm geöffnet. Also bin ich vorbereitet auf einen ähnlichen Befund, hoffe aber inständig, dass ich schon weiter bin. Das Ergebnis: 4-5 cm sind schon geschafft. Juhu, wir dürfen ins Geburtshaus. Ich habe plötzlich auch das Gefühl, dass wir sofort los fahren müssen. Jannik fragt mich, ob ich Meike anrufen möchte. Haha, das schaffe ich nie in der Wehenpause! Also ruft er an, entschuldigt sich für die nächtliche Störung und Meike macht alles fertig für uns.
Immer mehr bekomme ich das Gefühl, dass wir keine Zeit verlieren sollten und mache nun echt Druck. Arme Tonia, die nicht mal ihr Wasser austrinken kann. In der nächsten Wehenpause gehe ich schnell nach draußen, während Jannik hastig die Tasche nimmt und Tonia das Licht aus macht. Noch eine Wehe an Tonias Auto veratmet und los geht’s. So einfach wird es dann doch nicht, ich muss erstmal eine geeignete Position finden, denn sitzen geht gar nicht. Also knie ich rückwärts auf der Rückbank und Jannik flaumt rum, dass ich mich gefälligst anschnallen soll. Ein sehr bestimmtes „das geht auf gar keinen Fall, fahr halt vorsichtig“ und die Diskussion ist beendet. Frauen in den Wehen können einen sehr bestimmten Ton anschlagen, der keiner Widerspruch duldet!
Nach einer Wehe in dieser Position muss ich mich aber anders hinsetzten, denn so ist es nicht erträglich. Also liege ich fast hinten, die Knie am Vordersitz. So geht es. Ich bin schon wahnsinnig konzentriert und bekomme von der Fahrt nicht viel mit. Jannik macht zwischendurch Ansagen, wo wir gerade sind – mehr zu seiner Beruhigung als zu meiner. Dennoch bin ich erleichtert, als wir nach etwa einer halben Stunde endlich am Geburtshaus ankommen. Noch eine Wehe am Auto veratmet und ich schaffe es bis ins Geburtszimmer, das Meike schon so schön hergerichtet hat. An der Tür sage ich noch zu Jannik: das dauert nicht mehr lange, ich habe schon so einen unheimlichen Druck nach unten. Es ist viertel vor fünf. Die nächste Wehe kommt und ich nutze das Seil. Meike freut sich, dass die Wehen schon so lange dauern und hört währenddessen die Herztöne ab. Dem Baby geht’s prima, es ist sehr entspannt. Dann untersucht sie mich auf dem Bett und der Muttermund ist vollständig geöffnet. Kein Wunder, dass ich intuitiv so schnell nach Bielefeld wollte. Ob ich in die Wanne möchte? Warum nicht!
Ich bekomme die sexy Einmal-Hosen und Surfbrett-Binden und Meike hilft mir beim Umziehen. Sie sagt meine Fruchtblase wird gleich platzen und schickt mich erstmal für ein paar Wehen auf Toilette mit dem netten Hinweis: ab jetzt nicht mehr abschließen. Als ob ich scharf darauf wäre, das Kind alleine im Bad zu bekommen 🙂 Na denn… Während das Wasser in die Wanne läuft, lassen mich die beiden im Bad in Ruhe. Jannik bringt mir nur zwischendurch Wasser zum trinken, denn ich habe wahnsinnigen Durst!
Das Wasser ist bereit und Meike holt mich. Eine Wehe veratme ich vor der Wanne und habe den Eindruck, dass ich nirgendwo mehr hingehe, so stark sind sie schon. In der Wanne gehe ich eigentlich davon aus, dass ich hier schön weiter atme und mich noch etwas entspannen kann. Meike sagt mir dann, dass ich schon mitschieben dürfe. Jetzt schon? Na gut.
Im Vorfeld habe ich mir zwar die verschiedenen Gebärmöglichkeiten angeschaut, habe aber keinen Plan gehabt, wie ich letztendlich entbinden möchte. In dieser Ausnahmesituation wollte ich dann spontan entscheiden – je nachdem wo ich mich wohl fühlte. Die Wanne hatte ich allerdings so gar nicht auf dem Schirm. Mit Meikes Anweisung presse ich also mit. Ich vertöne nun nicht mehr,
sondern schreie. Das tut gut! Bei jeder Wehe werfe ich meinen Kopf in den Nacken. Meike rät mir, den Kopf auf das Kinn zu drücken und nicht mehr zu schreien, denn so geht nicht so viel Energie verloren und ich habe mehr Kraft zum Pressen. Funktioniert auch. Edith kommt als 2. Hebamme dazu. Die Wehen sind nun stärker, aber die Pausen etwas länger. Während ich den vorherigen Wehenpausen weitestgehend schmerzfrei war, bleibt jetzt ein wahnsinniger Druck, der unangenehm ist. Immer wieder checkt Meike die Herztöne und stellt fest, das Baby ist so entspannt, es schläft. Dann kommt die Fruchtblase zum Vorschein, denn sie ist nicht geplatzt! Nun schaue ich auch mal ins Wasser und es sieht irre aus. Meike sticht sie dann auf und sagt mir, ich könne den Kopf fühlen. Ich frage, wie lange es noch dauern wird. Es ist etwa viertel vor sechs und Meike sagt, es wird auf jeden Fall eine 6 davor stehen. Als der Kopf dann in den Wehenpausen immer wieder zurück geht werde ich leicht panisch. Sollte die ganze Arbeit umsonst sein? Meike beruhigt mich, dass der Kopf in der nächsten Wehe sofort wieder vorne ist. So war es auch. Hier hatte ich das einzige Mal das Gefühl, dass es wirklich unangenehm ist und ich dem Druck nicht lange standhalten kann. Also presse ich der nächsten Wehe was das Zeug hält und dann ist der Kopf auch schon da. Eigentlich ist die Wehe schon fast vorbei, aber ich mobilisiere noch einmal alle meine Kräfte und schiebe den restlichen Körper hinterher. Den Druck will ich nicht mehr. Meike entfernt in der Zwischenzeit die Fruchtblase vom Gesicht des Babys und geht ihm einmal durch den Mund. Um 06:08 Uhr taucht er aus dem Wasser vor mir auf und sie legt ihn mir auf den Bauch.
Unglaublich, da ist der kleine Emil schon!
Er schaut mich sehr verständnislos und mit skeptischen Blick an. Wenn man seine eigene Geburt verschläft, ist es kein Wunder, dass man dann etwas verwirrt ist! Mein kleines Wunder mit der Glückshaube. So nennt man es, wenn die Babys mit Fruchtblase geboren werden. Er hat ganz blaue Hände, der Kleine.
Wir bestaunen uns kurz und Jannik kommt an die andere Seite der Wanne.
Auch er ist völlig hin und weg von diesem Wunder.
Keine 10 Minuten später macht sich auch die Plazenta auf den Weg. Meike beschwert sich scherzhaft, dass man hier ja gar keine Zeit zum Durchatmen hätte. Jannik schneidet die Nabelschnur durch und ich presse noch einmal. Das tut doch nochmal etwas weh, aber dann ist es geschafft. Jannik und Edith gehen mit Emil ins Geburtszimmer und untersuchen den Kleinen. 51cm, 3380g und 35,5 cm Kopfumfang. Dafür, dass der Kleine 8 Tage über Termin ist, ist er nicht zu groß oder zu schwer. Meike hilft mir beim Abduschen und bringt mich ebenfalls ins Geburtszimmer. Ich friere und bekomme eine dicke Decke und mein Baby zu mir. Jannik kuschelt sich auch daneben und dann bestaunen wir in Ruhe unser kleines Wunder.
Meike lässt uns auch einen Blick auf die Plazenta werfen. Echt abgefahren sieht das aus! Dann versorgt sie meine kleine Geburtsverletzung, betäubt die Stelle mit einem Spray und kündigt an, dass es etwas pieksen wird. Sie beginnt zu nähen und fragt irgendwann, ob sie so gut betäubt hätte, dass ich nichts mehr spüre. Klar merke ich das, aber sie hat ja gesagt, dass es pieksen wird, also gibt es keinen Grund mich zu beschweren.
Wir versuchen auch Emil anzulegen, aber so richtig will er noch nicht. Nun bekommen wir ein leckeres Frühstück, leider ist mein Appetit quasi nicht vorhanden. Das ist alles viel zu spannend hier!
Jannik erledigt die ersten Anrufe und informiert die Familie über das neueste Mitglied! Edith und die Schülerin ziehen dann den Kleinen an und Jannik holt den Maxi-Cosi aus dem Auto. Meike hilft mir beim Anziehen und Aufstehen. Mir ist allerdings so schwindelig, dass ich mich direkt wieder hinlege. Meike gibt mir Tropfen zur Stärkung und dann gehe ich mit Edith und Meike am Arm zum Auto.
Jannik macht auf meine Anweisung hin noch schnell ein Foto von Emil vor der berühmten Baby- Tafel im Flur. Wir umarmen uns zum Abschied und um 09:00 Uhr sind wir auch schon wieder zu dritt zu Hause. Wahnsinn, wie schnell dann doch alles ging!
Ich bin mir heute gar nicht mehr sicher, ob ich mich ausreichend bei Meike und Edith bedankt habe.An dieser Stelle ganz ganz lieben Dank.Von der ersten Minute an habe ich mich unheimlich
wohl im Geburtshaus mit allen Hebammen gefühlt! Ohne euch wäre die Geburt für mich sicher nicht zu so einem schönen Erlebnis geworden. Vielen vielen Dank dafür! Da bekommt direkt Lust noch ganz viele Kinder zu bekommen 🙂
Meike und Jannik mit Emil
Marie schrieb am :
Was für wunderbarer, humor- und liebevoll geschriebener Geburtsbericht! Ich fühlte mich an unsere beiden Geburten im GH Bielefeld erinnert, es besteht tatsächlich Suchtgefahr 😉 alles Liebe Euch dreien!
Tanja schrieb am :
Huhu Ihr Drei…
Mit ganz viel Begeisterung haben wir Euren Geburtsbericht gelesen. Es ist so schön, dass Ihr uns, in einer von Euch ganz spannenden Zeit, teilhaben lasst.
Beim Lesen vielen auch uns diese wunderbaren, aber auch quälenden Sekunden der Geburt unserer zwei Jungs wieder ein. Diese Zeit war etwas Wundervolles.
Ganz viel Glück an Euch liebe Meike,lieber Jannik, und lieber Spatz Emil von Guido,Tanja,Robin und Nico