Maresa

Maresa geboren am 29.10.2014

 

Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen mit meinem Geburtsbericht nicht zu lange zu warten, damit ich mich noch gut an alles erinnern kann. Jetzt ist unsere Maus doch schon gut sieben Wochen alt und Jule war gerade zum letzten Nachsorge Termin bei uns.

In der letzten Woche der Schwangerschaft hatte ich immer wieder leichte Schmerzen die mich an Regelschmerzen erinnerten, die letzte Vorsorgeuntersuchung war ohne Befund vorbei gegangen  und meine Gynäkologin meinte beim ersten Kind wäre es völlig normal wenn der Geburtstermin überschritten wird.

Es war der 28.10. (ET war der30.10.) Am Nachmittag war ich noch mit meinem Mann und dem Hund spazieren, zwischendurch hatte ich ein leichtes ziehen im Unterbauch, habe mir aber nichts weiter gedacht hatte ich schließlich in den Tagen zuvor auch schon mehrfach gehabt. Der Abend verlief völlig unauffällig kein ziehen keine Schmerzen. Gegen zehn sind wir ins Bett gegangen und haben beide noch bis ca elf gelesen. Ich war gerade am einschlafen da merkte ich einen recht starkes ziehen im Unterbauch. Ich guckte auf die Uhr, es war gerade 23:30Uhr. Na toll dachte ich mir, dabei bin ich doch müde. Dass die Geburt jetzt wirklich los gehen könnte glaubte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Die Wehen kamen noch recht unregelmäßig allerdings schon recht häufig so alle sieben bis zehn Minuten so um 00:30Uhr habe ich dann Sascha geweckt. Die Wehen waren inzwischen sehr schmerzhaft, ich probierte sie zu veratmen und musste leider davon brechen. Rannte also Richtung Badezimmer. Ich versuchte es mit hin stellen, mit auf stützen oder auch mit liegen bleiben. Das Wehen so weh tun können hätte ich nicht gedacht. Ich habe im Bett gelegen oder mich am Kleiderschrank fest gehalten, konnte eine Wehe aber nur aushalten wenn ich mich von oben bis unten angespannt habe. Sobald ich versucht habe mich auf meine Atmung zu konzentrieren wurde mir schlecht und ich musste mich übergeben. So gegen 02:00Uhr hat Sascha dann die erste Hebamme angerufen und Jule ging ran, war mir in dem Moment allerdings völlig egal wer da auf der anderen Seite der Leitung war. Ich war im Moment gerade für Krankenhaus und PDA. Jule meine wir sollten mal die Badewanne ausprobieren und noch zu Hause abwarten und in ca zwei Stunden nochmal telefonieren. Also hat mir Sascha die Wanne fertig gemacht und ich hab versucht noch ein paar Wehen aus zu halten. Wanne fand ich nicht gut, Wehen veränderten sich allerdings auch nicht wirklich. Also wieder raus aus der Wanne. Wieder zurück ins Schlafzimmer, weiter aushalten. Ich war so müde, lag auf dem Bett und eine Wehe jagte die nächste. So gegen vier telefonierten wir nochmal mit Jule. Gewählt hatte ich noch selbst doch dann kam die nächste Wehe und ich gab das Telefon an Sascha ab, der schilderte die Situation. Daraufhin wollte Jule auch nochmal mit mir sprechen. Sie sagte sie würde gleich mal vorbei kommen und mich untersuchen, um dann zu entscheiden ob wir schon ins Geburtshaus fahren können. In dem Moment hab ich nur noch gedacht, das kann jetzt nicht ihr ernst sein, dass sie wirklich glaubt der Muttermund könnte noch nicht weit genug auf sein, dass konnte ich nicht mehr lange aus halten. Ungefähr so hab ich mich wohl auch ausgedrückt. Jule erzählte mir nämlich später, dass sie sich auf der Fahrt wirklich Sorgen machte wie sie es mir sagen sollte wenn sich wirklich noch nicht viel getan hätte.

Jule kam und untersuchte mich. Sehr gut sagte Jule, so 4-5cm ist der Muttermund schon auf. Meine Antwort: erst 4-5cm???

Jule meinte wir sollen mal langsam zusammen packen und ins Geburtshaus fahren. Das haben wir dann auch gemacht. Sascha war noch mit dem Hund gerade hinterm Haus und ich hab mich angezogen. Ich hatte ziemlich Durst nur leider kam alles was ich getrunken habe wieder oben raus, also auch noch einen Eimer mit ins Auto. Die Fahrt an sich ging recht gut, die zwei Wehen verbrachte ich stocksteif in dem ich mich am Griff über der Tür klammerte. Nach ca 10min Fahrt waren wir dann auch da. Tür auf und erst mal neben das Auto kotzen. Im Geburtshaus warteten dann Jule und Marina bereits auf uns.

Wir würden dann erst mal spazieren geschickt und danach sollte ich nochmal in die Wanne. Also wieder raus in die Kälte. Alle zehn Meter mussten wir anhalten und ich klammerte mich an Sascha fest bis die Wehe vorbei war. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich bei Jeder Wehe das Gefühl ich mach mir in die Hose.

Wieder im Geburtshaus wollte Marina noch mal nach dem Muttermund gucken, ungefähr sieben cm es ging also vorwärts. Ich war immer noch fürchterlich müde und hätte einiges für eine Stunde Pause gegeben. Aber eine Wehe kam nach der anderen. Inzwischen war die Wanne fertig. Wirklich entspannend fand ich es in der Badewanne jedoch nicht, inzwischen hatte ich auch ein fürchterliches Druck Gefühl. Ich sollte ruhig mit drücken meinte Jule.

Ich fluchte in der Wanne so vor mich hin, bis Jule mich energisch aufforderte so jetzt raus und aufs Bett.

Die nächste Wehen sollte ich dann auf der linken Seite auf dem Bett überstehen. Dann in die Hocke, ich war nicht begeistert diese Position hatte ich bei unserem Vorbereitungskurs als unbequem empfunden. meinen vorsichtigen Einwand ließ Jule jedoch nicht gelten. Sascha setzte sich aufs Bett und ich davor in die Hocke. Press so fest mit wie Du kannst. Danach sollte ich mich hinstellen und mich bei der nächsten Wehe fallen lassen. Nach zwei oder drei Wehen, sagte Jule sie könnte Haare sehen.

Inzwischen war auch Sabine als zweite Hebamme eingetroffen. Irgendwer brachte Kaffee für den Damm und Jule zog sich sterile Handschuhe an, da wusste ich jetzt ist es gleich soweit. Obwohl ich mir immer noch nicht wirklich vorstellen konnte, dass da wirklich ein Baby durch mich durch passen könnte.

Dann gab Jule mir die Anweisung ich sollte aufhören mit zu pressen wenn sie es sagt. Die nächste Wehe kam und plötzlich lag da ein Baby vor mir, Jule sagte noch das ging jetzt aber schnell. Während der Nachsorge sagte sie, sie hätte Maresa auffangen müssen, sonst wäre sie im Schrank gelandet, so wäre sie aus mir raus geschossen. Da war es 8:41Uhr.

Da lag sie also vor mir, meine Tochter. Ich nahm sie in die Arme und hob sie hoch. Es hatte also wirklich funktioniert, sie hat durch gepasst. Wir warteten bis die Nabelschnur nicht mehr pulsierte, Jule meinte  wir sollten uns etwas für unsere Tochter wünschen, dann hat Sascha sie durch geschnitten. Ein sehr schöner Moment, an den ich mich noch gut erinnern kann.

Während ich versuchte auf zu stehen, kam auch schon die Nachgeburt. Ich legte mich aufs Bett und bekam Maresa auf den Bauch und eine Decke denn mir war schrecklich kalt. Nach ein paar Minuten kuscheln nahm Sascha  Maresa hoch und nahm sie mit um mit Sabine die U1 zu machen. Jule wollte mich in der Zeit nochmal untersuchen, ein kleiner Dammriss. Drei Stiche, unangenehm aber aus zu halten.

Nach ein paar Minuten kuscheln habe ich, mit Marinas Hilfe versucht sie anzulegen. Sie nuckelte an meiner Brust und so wirklich realisieren konnte ich das alles noch nicht.  Danach bekamen wir Frühstück Kaffee und Tee und bestaunten unsere kleine Maus.

Nach einiger Zeit ging ich mit Marinas Hilfe noch duschen, Sascha informierte schon mal die Familie über die Geburt unserer Tochter. Dann haben wir alles zusammen gepackt und Maresa lag im Maxi Cosi.

Dann noch ein Foto vor der Tafel und schon ging es zum Auto. Jule, Marina und Sabine brachten uns noch raus, drückten uns und wünschten uns alles Gute. Sascha und die Mädels verabschiedeten sich mit den Worten, das wäre doch eine schöne Geburt gewesen. Das hätte Spaß gemacht, wir sollten beim zweiten Kind auf jeden Fall wieder kommen. So wirklich spaßig fand ich das zu dem Zeitpunkt allerdings noch nicht. So toll unsere Tochter auch ist, eine Entbindung brauche ich nicht mehr allzu häufig in meinem Leben.

Die Entscheidung für das Geburtshaus war absolut richtig . Ich habe mich während der Geburt absolut sicher und wohl gefühlt. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an Jule, Marina und Sabine. Sollten Maresa noch ein Geschwisterchen bekommen, sind wir wieder hier.

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