Henry Leopold 20.1.2016
Für mich stand schon vor meiner Schwangerschaft fest, wenn ich ein Kind bekommen würde, dann im Geburtshaus.
Eine Entbindung in einer Klinik kann ich mir auch heute nur schwer vorstellen und ich bin sehr froh darüber, dass wir uns für das Geburtshaus entschieden haben.
Angst vor der Geburt oder vor Komplikationen hatte ich während der gesamten Schwangerschaft nicht. Dies lag zu einem großen Teil auch an der wunderbaren Betreuung im Geburtshaus.
Der kleine Henry hat jedoch ganz schön auf sich warten lassen, der errechnete Geburtstermin verstrich, ich fühlte mich immer noch blendend, aber der Kleine wollte sich einfach nicht auf den Weg machen. Es halfen auch keine langen Spaziergänge oder scharfes Essen.
Henry machte sich erst 9 Tage später auf den Weg und dies auch nur mit Hilfe des „Rizinus-Cocktails“ auf den Weg.
Gegen 16 Uhr machten sich bei mir die ersten stärkeren und regelmäßigen Wehen bemerkbar (wirklich starke Wehen, würde ich im weiteren Verlauf noch kennenlernen, bei der ersten Schwangerschaft weiß man noch nicht, worauf man sich da eigentlich eingelassen hat).
Ich lief ein wenig durch das Wohnzimmer und freute mich, dass es jetzt endlich losging. Im Verlaufe des Abends wurden die Wehen immer kräftiger. Gegen 1 Uhr in der Nacht entschieden wir uns in das Geburtshaus zu fahren. Dort wartete schon Johanna auf uns, leider war der Muttermund zu diesem Zeitpunkt erst 3 cm geöffnet. Johanna schickte uns für eine halbe Stunde nach draußen. Nach unserem Spaziergang bot uns Johanna an, wieder nach Hause zu fahren und wiederzukommen, wenn die Wehen noch stärker geworden sind. Wir entschieden uns dazu, zurück nach Hause zu fahren.
Dort angekommen, legte ich mich in die Badewanne. Dort ließen sich die Wehen anfangs gut aushalten.
An dieser Stelle muss ich meinen wunderbaren Mann loben, der sich so liebevoll um mich kümmern wollte, in dieser Phase wollte ich jedoch lieber alleine sein.
Gut zwei Stunden lag ich in der Badewanne, bis ich meinen Mann bat, Johanna anzurufen. Mittlerweile waren die Schmerzen wirklich stark und ich fragte mich, wie ich nur auf die Idee gekommen war, eine Geburt ohne Schmerzmittel durchstehen zu wollen.
Kurze Zeit später war Johanna bei uns, sie ermutigte mich und half mir beim Veratmen der Wehen. Wir hätten es auch noch gut ins Geburtshaus schaffen können, aber der Gedanke daran, mich jetzt noch einmal aufzuraffen und mich ins Auto zu setzen, gefiel mir gar nicht. Wir entschieden uns dazu, hier zu bleiben. Im Verlauf meiner Schwangerschaft habe ich mit allem gerechnet, jedoch nicht mit einer Hausgeburt. Um 7:07 am 20.1. 2016 durften wir dann den kleinen Henry Leopold begrüßen, ein ganz wunderbares und einzigartiges Erlebnis.
An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Johanna und Sabine, die uns mit ihrer ruhigen und kompetenten Art beigestanden haben.