Aaron

Als Aaron zu uns kam….

 

Wir freuten uns gleich zu Beginn der Schwangerschaft auf die Betreuung im Geburtshaus Bielefeld, weil wir hier schon während der Schwangerschaft und Geburt unserer Tochter so wunderbar unterstützt wurden.

So hatten wir auch in dieser unkomplizierten Schwangerschaft regelmäßige Termine abwechselnd bei allen Hebammen. Ich war sehr zuversichtlich, dass alles wieder recht entspannt laufen würde, weil wir ja durch die Geburt unserer Tochter wussten, was auf uns zukommt. Allerdings sagt man ja auch, dass jede Geburt einzigartig ist. Und das kann ich inzwischen nur bestätigen…

Ende September hatten wir dann wieder einen Vorsorgetermin, weil die Schwangerschaft zwei Tage über den ET ging. Bei der Untersuchung erzählte ich Kathi, dass ich seit dem Morgen leichte Wehen hatte und ein Gefühl, als wenn es bald losgehen könnte. Kathi sagte, dass das ein gutes Zeichen ist und es durchaus sein könnte, dass wir uns abends wiedersehen werden.

Nach dem Termin sind meine Tochter und ich bei Sonnenschein und einem leckeren Eis in der Altstadt spazieren gegangen, was im Nachhinein besonders schön war, weil es das letzte Mal war, dass meine Tochter und ich „nur zu zweit“ unterwegs waren. Am Nachmittag zu Hause wurden die Wehen immer deutlicher und ich war froh, als meine Tochter um 20 Uhr eingeschlafen war und ich die Wehen in Ruhe auf dem Sofa veratmen konnte. Nun hatten Simon und ich auch endlich Zeit in Ruhe die Abstände zwischen den Wehen zu messen – nur noch 5 Minuten…deswegen rief ich die erste Hebamme an und Jana sagte mir, dass wir noch etwas warten könnten, uns in Ruhe fertigmachen und dann zum Geburtshaus aufbrechen könnten. Daraufhin riefen wir bei Oma an, damit sie zu uns nach Hause kommt, um auf unsere Tochter aufzupassen, während wir im Geburtshaus sind. Als Oma da war, machten wir uns frisch, um bald loszufahren, wir hatten schließlich 40 Minuten Fahrt vor uns.

Ich hatte das Gefühl, dass die Wehen wieder schwächer werden und alles letztlich doch noch länger dauern würde, weshalb ich es ruhig anging. Simon jedoch war unruhig und wollte unbedingt losfahren. So fuhren wir dann los, obwohl ich dachte, dann müssen wir halt noch länger im Geburtshaus warten…Doch es kam anders…Auf der Fahrt wurden die Abstände zwischen den Wehen sehr schnell immer kürzer. Wir wurden beide unruhig, weil wir merkten, die Geburt würde nicht mehr lange dauern. Als ich dann noch merkte, dass das Köpfchen vom Baby deutlich nach unten drückt, war es mit der Ruhe endgültig vorbei. Ich sagte: „Simon fahr, das Baby kommt!“. Endlich fuhren wir von der Autobahn runter, was bedeutete noch 15 Minuten bis zum Geburtshaus. Dann merkte ich, dass meine Hose plötzlich klitschnass war und rief: „Die Fruchtblase ist aufgegangen, schnell das Baby kommt!“. Ich war geradezu panisch, weil ich der festen Überzeugung war, wir müssten gleich anhalten und das Baby alleine im Auto entbinden. Ich griff zum Handy und rief die erste Hebamme an, um ihr zu sagen, wie weit die Geburt fortgeschritten war. Jana fragte ganz ruhig: „Wo seid ihr jetzt?“, „Noch zehn Minuten bis zum Geburtshaus.“, „Das schafft ihr, ich warte hier auf euch!“. Ich hoffte so, dass Jana recht behalten würde.

Das tat sie, zehn Minuten später steuerten wir auf das Geburtshaus zu. Jana stand draußen und winkte uns auf einen Parkplatz. Sie öffnete mir die Autotür und wir liefen gemeinsam ins Geburtshaus. Dort hatte Jana alles vorbereitet, sodass ich mich ausziehen konnte und auf den Knien vor dem schönen Himmelbett zur Ruhe kam. Ruhig wurde ich tatsächlich, weil ich wusste, jetzt kann das Baby kommen. Und so war es auch. Simon saß neben mir. Jana war da und Kathi kam als zweite Hebamme dazu. Vier oder fünf Wehen später wurde Aaron Maximilian geboren. Nach 13 Minuten im Geburtshaus. Wir waren überglücklich.

Wie bei unserer ersten Tochter konnten wir nach der Geburt zu dritt im Bett kuscheln und die Zeit nach der Geburt genießen. Jana und Kathi versorgten mich, kümmerten sich um Aaron, erledigten die Formalien und bereiteten uns ein wunderbar stärkendes Frühstück. Um vier Uhr morgens konnten wir dann schon wieder nach Hause aufbrechen. Dort angekommen weckten wir Oma, erzählten ihr von der aufregenden Geburt und legten uns dann zu unserer Tochter ins Bett. Als wir am Morgen wieder aufwachten, hatte unsere Tochter gar nicht gemerkt, dass wir weg waren. Ich sagte zu ihr: „Schau mal, wer da zwischen uns liegt!“. Unsere Tochter machte große Augen: „Das Baby ist da!“.

In den nächsten Tagen genossen wir zu viert das Wochenbett. Wir sind immer noch überglücklich, dass wir auch mit Aaron eine so phantastische Geburt hatten. Die Geburten unserer Kinder waren die schönsten und wichtigsten Erlebnisse in unserem Leben und wir sind dankbar, dass das Team vom Geburtshaus Bielefeld zu einem großen Teil dazu beigetragen hat!

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