ARTHUR

Es war mein erstes Kind, bereits in der gesamten Schwangerschaft habe ich mich rundum wohl und behütet im Geburtshaus gefühlt. Danke, dass es diesen tollen Ort gibt!

Am 22.11.2021 ging ich abends noch ganz normal ins Bett, ich hatte keinerlei Vorahnung, dass es bald losgehen könnte. Ich hatte überhaupt keine Beschwerden und dachte, dass mein Baby sich noch ordentlich Zeit lassen würde, da mein ET auch erst der 07.12. war.

Um circa 03:30 Uhr wachte ich auch (erstmal nicht verwunderlich, da ich ungefähr 10 mal nachts auf die Toilette ging) und hatte leichte Rückenschmerzen. Nicht schlimm aber doch so, dass ich nicht wieder einschlafen konnte.

Ein wenig genervt darüber, stand ich um 4 Uhr auf und ging ins Wohnzimmer runter. Dort aß ich erstmal ein Brot und verbrachte meine Zeit auf meinem Gymnastikball, ich bemerkte dass ich ein leichtes Ziehen im Rücken alle 8 Minuten spürte. Ob die Geburt losging, da war ich mir allerdings trotzdem noch nicht sicher (und das obwohl ich selber Hebamme bin! ?), da es wirklich nur minimal unangenehm war.

Um 5:30 stand ich auf, als mir meine Fruchtblase platzte und mir das Fruchtwasser nur so die Beine runterlief. Jetzt war ich mir sicher und da die leichten Wehen jetzt alle 6 Minuten spürbar waren, ließ ich mir die Badewanne voll laufen. Ich überlegte, ob ich meinen Partner wecken sollte, entschied aber ihn schlafen zu lassen weil sich das ja sicherlich noch bis in die nächste Nacht ziehen würde und ich wollte, dass er ausgeschlafen ist.

Um 6 Uhr ging ich in die Badewanne und fühlte mich sehr wohl. Meine leichten Wehen wurden etwas rückläufig und ich konnte super gut entspannen. Kerzenlicht brannte und Musik lief und so verweilte ich bis 07:30, als mein Freund aufstand und ganz verwirrt war, was ich da in der Badewanne mache.

Meine Wehen kamen alle 7 Minuten, ich musste nach wie vor weder pusten noch tönen und ich stieg aus der Wanne aus, um nochmal etwas zu schlafen. Das war dann allerdings doch nicht mehr möglich, da es außerhalb des Wasser dann deutlich unangenehmer wurde.

8 Uhr rief ich mit regelmäßigen 5-minütigen Wehen im Geburtshaus an, Hebamme Alex meldete sich und wir vereinbarten, dass ich noch zuhause blieb und mich wieder melde, wenn es schmerzhaft würde, ich Unterstützung benötige oder spätestens nachmittags 17 Uhr zur Kontrolle im Geburtshaus.

Vor meinem inneren Auge, sah ich mich auch auf jeden Fall heute Abend noch zugange ?

Ich ging gegen 9 Uhr wieder in die Badewanne und veratmete so langsam meine Wehen, ohne dass es aber schmerzhaft war.

Erst 10:30 wurde ich von einer sehr starken Wehen überrollt, sie sich plötzlich so ganz anders anfühlte und mein Freund bestand drauf, dass ich nochmal im Geburtshaus anrief. Ab da kamen meinen Wehen alle 2 Minuten und ich besprach mit Alex am Telefon, dass sie in 1h zu mir nach Hause kam, um mich zu untersuchen und wir dann entscheiden, ob es schon Zeit ist ins Geburtshaus zu fahren.

11:45 war Alex bei mir, ich vertönte meine Wehen im Stehen und lief in der Wohnung auf und ab. Als sie mich untersuchte, war mein Muttermund 4-5cm geöffnet und ich war sehr motiviert, dass es so gut voran ging. Ich war voller Vorfreude auf die weitere Geburt und mein Baby.

Alex blieb bei mir und wollte noch ein Stündchen mit mir zuhause abwarten, ehe wir den Ort wechselten. Ich ging wieder in die Badewanne und 12:30 Uhr überkam mich ein starker Drang zu pressen. Ich war total überrascht und als Alex mich wieder untersuchte, war ich bei 9cm und sie schlug vor, dass ich den Kleinen bei uns zuhause zur Welt bringe, da das Köpfchen wirklich schon ordentlich drückte.

In dem Moment, war das für mich keine Option – da ich in meinen Vorstellungen immer im Geburtshaus war – deswegen sprang ich aus der Wanne, zog mich an und 12:45 Uhr saßen wir im Auto und düsten ins Geburtshaus. Zum Glück war nicht viel los auf den Straßen, die Autofahrt kam mir EWIG vor und ich hatte Mühe, noch nicht zu pressen sondern weiter zu atmen um das Baby nicht tiefer zu schieben.

13 Uhr Ankunft im Geburtshaus. Hebamme Marisa war bereits da und hatte Wasser in die Badewanne eingeladen, da ich mir eine Wassergeburt wünschte.

Ich wurde nochmal untersucht, mein Muttermund war vollständig geöffnet und so kniete ich mich dann in die Badewanne und schiebte 3 oder 4 mal mit, dann tauchte unser Sohn Arthur Badewasser auf!

13:18 war er bereits da! Er war wunderschön, so unendlich süß und wir waren wahnsinnig überwältigt, wie schnell das alles ging.

Wir blieben noch bis 16:30 im Geburtshaus, kuschelten, wurden mit Suppe versorgt und ich war so fit auf den Beinen und habe mich zu jeder Sekunde gut gefühlt.

Ich hatte keine Geburtsverletzungen, die genäht werden mussten und so waren wir um 17 Uhr als frisch gebackene Familie wieder zuhause und konnten uns einleben.

Vielen Dank für alles, ich erinnere mich jeden Tag unfassbar gerne an Arthurs tolle Geburt zurück! ??

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