Gero

Der Tag begann wie ein ganz normaler Samstag und endete mit dem größten Geschenk…

Samstag, der 25. Februar 2012:
Morgens aufstehen, Frühstück , Wochenend-Einkauf, Mittag essen, Spaziergang mit Laura.

Ich denke, ich bin schon ein bisschen verrückt, mit einem so dicken Baby-Bauch noch mit meiner Tochter Fahrrad fahren zu üben; andererseits raten doch immer alle zu Bewegung, also mache ich weiter.
Auf dem Spielplatz frage ich mich, ob ich Wehen habe, oder nur überanstrengt bin und deswegen der Rücken von Zeit zu Zeit weh tut. Ich beschließe, es auf die Anstrengung zu schieben und wir bleiben noch ein paar Minuten.
Wieder zu Hause ist es mir wichtig, schnell die Hemden gebügelt und die Küche aufgeräumt zu kriegen. Inzwischen ist mir klar: Ich habe Wehen. Aber sind es Geburtswehen oder nur Vorgeplänkel? Ich rufe Sabrina an und sage, es könnte heute losgehen. Ich will mich später noch mal melden.

Mein Mann ist mit dem Ausbau unseres Dachbodens beschäftigt. Er kommt kurz runter und fragt wie´s uns geht. „Also ich weiß nicht, ich glaub ich hab Wehen, aber ich weiß nicht, ob´s los geht“, lautet meine Antwort. Er nimmt es gelassen.
Etwas später beim Kaffee trinken werden die Wehen wirklich stärker. Ich gehe in mein Bett und rufe Sabrina an. „Ja, es geht heute los.“ Sie kommt vorbei, untersucht mich, sagt sie fährt zum Geburtshaus und bereitet alles vor.

Eine Weile später möchte ich auch los fahren. Allerdings fehlt noch der Babysitter für Laura. Die Nachbarn sind nicht da, also ruft mein Mann Christian meine Eltern an. Sie machen sich sofort auf den Weg.
Ich veratme fleißig meine Wehen und bin zwischendurch froh in meinem eigenen Bett zu sein und nicht, wie bei Lauras Geburt, auf irgendeiner Krankenhausliege.
Die Nachbarn kommen zurück. Christian bringt Laura rüber. Kurze Zeit später kommen meine Eltern. Dann ist ja alles gut. Wir fahren zum Geburtshaus.

Sabrina begrüßt uns. Im Geburtsraum ist eine Kissenburg im Himmelbett für mich aufgebaut. Dort lasse ich mich rein plumpsen und bin froh über die angenehme Atmosphäre.

Nebenan findet eine zweite Geburt statt. Wir hören es. Ich denke: „Zum Glück ist es so schlimm bei uns noch nicht.“, der nächste Gedanke: „Das steht mir noch bevor.“
Und dann hören wir auch schon das Baby.
Sabrina meint, bei mir hätten ja die Wehen aufgehört, als das andere Baby geboren wurde. War mir gar nicht aufgefallen. Dafür geht es jetzt aber richtig los. Diese verdammten Schmerzen. Ich will nicht. Und nicht so oft hintereinander! „Und immer schön atmen…“ Die nächste Untersuchung: Wer hat den Stöpsel rausgezogen? Ach so, es war die Fruchtblase.
Sabine kommt als zweite Frau dazu. Es wird bald losgehen.
Ich bekomme Angst. Irgendwie ging mir das jetzt doch zu schnell. Ich sage, dass ich gar nicht so genau weiß, wie sich Presswehen anfühlen, Sabrina erklärt es mir in Ruhe und beruhigt mich. Da geht es auch schon los. Ich probiere mich in eine andere Position zu begeben, bleibe letztlich aber doch auf dem Bett. Der Kopf ist sichtbar. Und schieben…
Nach einer Weile ist der Kopf geboren.
Dann soll ich mich in den Vierfüßler Stand begeben. Sabine massiert meinen Bauch. Ich weiß nicht so genau was passiert, aber auf einmal liegt mein Sohn unter mir. Kurz darauf halte ich ihn in den Armen und er beginnt bald eifrig nach der Brust zu suchen.
Aber erst müssen bei mir Risse genäht werden. Dann beginnt er zu nuckeln wie ein kleiner Weltmeister.
Ganze vier Kilo bringt er auf die Wage; 55 cm groß und 37cm Kopfumfang. Wir geben ihm den Namen Gero.

Erst am nächsten Tag verstehe ich, dass Gero nachdem der Kopf geboren war, sich nicht mit den Schultern gedreht hat und deswegen feststeckte und rausgezogen werden musste. Zum Glück hat er schon geatmet und ist dann doch glücklich auf die Welt gekommen.
Danke an Sabrina, Sabine und Meike.
Gero wächst und gedeiht und ist ein friedliches und liebes Baby.

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