Jetzt aber!

„Ich bin froh über jede Wehe, die ich im Geburtshaus veratmet hab.“

„Das Geburtshaus ist der schönste und sicherste Ort, um Kinder zu bekommen.“

„Beim ersten Kind hatten wir wahnsinniges Glück, dass wir im Krankenhaus so eine tolle Hebamme hatten!“

Das waren meine Antworten, wenn ich gefragt wurde, ob wir auch beim zweiten Kind wieder ins Geburtshaus wollen. Das wollten wir. Auch in der zweiten Schwangerschaft haben wir uns für das Geburtshaus entschieden. Das stand für uns schon nach der Geburt des ersten Kindes fest. Vor zwei Jahren sollte auch unser erstes Kind eigentlich im Geburtshaus zur Welt kommen. Aber nach vielen Stunden Wehen – erst zu Hause, dann im Geburtshaus – hatte damals die begleitende Hebamme gesagt, dass ich eine PDA brauche. Das Köpfchen stand schief. Die Hebammen hatten im Geburtshaus wirklich alles versucht. Wir wurden in Ruhe verlegt und nach der PDA und weiteren fünf Stunden im Krankenhaus kam endlich unser Kind zur Welt. Es war eine natürliche Geburt. Wir waren stolz und glücklich. Im Krankenhaus wurden wir während der Geburt sehr gut begleitet.

Trotzdem: Diesmal sollte es anders werden. Unser zweites Kind sollte im Geburtshaus kommen. Diesmal bitte wirklich! Kerzenlicht statt Neonröhre, vertraute Menschen statt völlig Fremden, Natürlichkeit und Individualität statt medizinischer Routine. Zwei Tage vor dem errechneten Entbindungstermin war ich noch einmal bei meiner Frauenärztin. Die meinte, dass die Geburt kurz bevor stehen könnte. Ich freute mich, dass es wohl bald losgehen würde. Abends merkte ich dann, dass es tatsächlich losging. Die Wehen verliefen so anders, dass ich mir immer unsicher war, wie weit die Geburt schon fortgeschritten war. Ich telefonierte mehrfach mit der ersten Hebamme. Beim letzten Telefonat verabredeten wir uns im Geburtshaus – mit der Möglichkeit, dass wir nochmal nach Hause fahren, falls es noch nicht so weit ist. Wir kamen im Geburtshaus an und die Hebamme blickte mir nur ins Gesicht und sagte, dass wir definitiv hier blieben.

Tatsächlich, wir blieben. Aber nicht lange. Nach 19 Minuten im Geburtshaus war unser zweites Kind auch schon da. Schneller als die zweite Hebamme. Wunderbar. So hatten wir uns das vorgestellt. Wir waren unfassbar glücklich und unserem Kind ging es sehr gut. Um vier Uhr morgens waren wir in Richtung Geburtshaus aufgebrochen. Um halb acht waren wir schon wieder zu Hause – auf dem Rückweg hatten wir noch schnell Brötchen geholt.

Ein anderer Ort als das Geburtshaus kommt für uns für eine Geburt nicht in Frage (außer vielleicht zu Hause). Die Hebammen waren immer für uns da und haben alles gegeben – vor, während und nach der Geburt. Danke!

 

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