Nach einer schönen und unkomplizierten Schwangerschaft, in der ich das Geburtshaus bereits durch die Vorsorgetermine, und den tollen Vorbereitungskurs bei Maren kennenlernen konnte, setzten am 03.07.2022 nachts gegen 4 Uhr meine Wehen ein. Gegen halb 6 weckte ich meinen Mann, und da die Geburt meines ersten Sohnes schon sehr flott vonstattenging, meldeten wir uns recht prompt im GH. Johanna nahm ab und bat uns, auf einen kürzeren Wehenabstand zu warten und uns wieder zu melden. Die Abstände wurden sehr schnell kürzer, so dass sie uns dann um 6.20 Uhr ins Geburtshaus bestellte. Dort angekommen erklärte sie meinem Mann, dass sie vor wenigen Minuten eine andere Frau verlegt hatten, und schon die ganze Nacht auf den Beinen seien. Sie schlug uns vor, noch eine halbe Stunde spazieren zu gehen und dass sie in der Zeit die Wanne einlassen würde. Es war ein wunderschöner, für die frühe Uhrzeit bereits sehr warmer Morgen und wir genossen den Spaziergang, auf dem die Wehen nun stärker wurden, und vereinzelt schon veratmet werden mussten. Zurück im Geburtshaus ging ich dann gegen halb 8 in die Badewanne. Die Wehen wurden stärker und ich begann zu tönen. Johanna setzte sich, eine enorme Ruhe ausstrahlend, zu uns ins Bad und unterhielt sich mit meinem Mann. Ich konnte ganz bei mir sein, fühlte mich in keiner Weise dazu gedrängt, am Gespräch teilzunehmen und genoss die leisen Stimmen im Hintergrund. Johanna kontrollierte gelegentlich Junas Herztöne, die während der ganzen Geburt immer entspannt blieben und ließ mich ansonsten vollkommen in Ruhe. Genau das hatte ich mir von der Geburt im GH erhofft und das schien Johanna genau zu spüren. Nach einem Gang zur Toilette stellte sie die Frage, ob ich erneut in die Wanne wolle, und da ich mir nicht vorstellen konnte, weiter zu sitzen oder auf dem Rücken zu liegen (die Wehen waren inzwischen sehr stark) schlug sie den Vierfüßler vor. Dankbar für diese großartige Idee stieg ich um 9 Uhr zurück in die Wanne. Johanna holte Edith hinzu und um 9.14 Uhr nahm ich überglücklich, unendlich dankbar und erleichtert unser Mädchen aus der Wanne und legte sie auf meine Brust. Ganz in Ruhe durfte die Nabelschnur auspulsieren und wurde dann von meinem Mann durchschnitten. Er begleitete Edith und Juna nach nebenan, während ich, nach wie vor voller Ruhe die Plazenta gebar. Ich konnte mich direkt abduschen und fühlte mich schon wieder recht frisch, als ich mich mit meinem Mann und Juna in das schöne Himmelbett legen durfte. Das erste Stillen funktionierte prompt und nach einem leckeren Brötchen und Kaffe und einem ausgiebigen ersten Kuscheln durften wir bereits um halb 12 wieder nach Hause fahren.
Ich hatte das große Glück, schon bei meinem Sohn eine schöne, schnelle Geburt erleben zu dürfen, aber genau das, was ich damals im Krankenhaus vermisst hatte, wurde bei Junas Geburt im Geburtshaus wahr. Ich war die ganze Zeit über selbstbestimmt, aber dennoch total sicher und Johanna, Edith und die wundervollen Räumlichkeiten haben mir wahnsinnig viel Ruhe und Kraft gegeben. Auch mein Mann, dem eigentlich eine Klinikgeburt lieber gewesen wäre, hat sich letztendlich die ganze Zeit sehr sicher und gut aufgehoben gefühlt und war froh über die Entscheidung für das GH.
Ich danke dem ganzen Team für die tolle Arbeit und die liebevolle Atmosphäre, Johanna und Edith für eine super ruhige, respektvolle und sichere Begleitung der Geburt, bei der man ihnen nie anmerkte, dass sie schon so lang auf den Beinen, und sicherlich sehr erschöpft waren, und vor allem Maren für den tollen Vorbereitungskurs und noch mehr für die zuverlässige, liebevolle Nachsorge im Wochenbett.
Wie schön, dass Frauen in Bielefeld die Möglichkeit einer solchen Geburtserfahrung haben.
Vielen Dank!