Ich habe Wochen darauf gewartet und dann war es soweit: am 01. April setzte ich den Text „15:02 UHR, 50CM, 3112 GRAMM ICH BIN DER GLÜCKLICHSTE MENSCH DER WELT. MEINE PIZZA IST ENDLICH DA.“ in meinen WhatsApp Status. Da unser errechneter Termin Montag der 06.4.2020 war, hab ich einige Menschen reinlegen können. Unser Sohn fand den Scherz anscheinend nicht sehr gelungen, denn ab 17.30 Uhr bekam ich ein komisches Druckgefühl in Scham- und Steißgegend. Überrascht fing ich an Freundinnen zu fragen, ob das Wehen sind. Aber das Gefühl kannte so keine, somit bin ich dann vom bekannten Spruch „wenn du dir unsicher bist, sind es keine“ ausgegangen. Bewegung soll ja Wehen anregen, also bin ich dann mit unserem Hund spazieren gegangen und musste anfangen anders zu atmen – es waren wirklich die ersten Wehen! Auf der Toilette ging der Schleimpfropf ab, es ging also los. Mein Mann kam nach Hause und ich fragte ihn, wie gern er denn den nächsten Tag würde arbeiten wollen. Er verstand sofort und fing bei jedem Aufstöhnen meinerseits an zu lachen, er freute sich einfach nur und wusste durch den Geburtsvorbereitungskurs, dass es sowieso noch ewig dauern würde. Wir überlegten noch den Hund wegzubringen, entschieden aber, dass es noch Zeit bis morgen hat und wollten schlafen gehen. Im Liegen konnte ich mit den Wehen nicht gut umgehen, also bin ich ins Wohnzimmer aufs Sofa gegangen. Mann und Hund waren am Schlafen, ich hab Musik gehört, Position gewechselt und veratmet – immer im regen Kontakt mit meinen Freundinnen, die schon Kinder bekommen haben. Auf deren Tipp hin fing ich ab 23 Uhr an die Wehen mitzuschreiben, Abstände waren noch zu lang, Dauer zu kurz. Ich wollte mich ja an die 3-2-1 Regel halten: alle 3 Minuten über 2 Stunden sollen die Wehen 1 Minute lang kommen. So ab 1.50 Uhr waren meine Wehen alle 2.5-3 Minuten da, aber immer noch „nur“ 40-50 Sekunden lang. Ich fing an lauter zu atmen und mein Mann wurde davon wach, wir haben geredet und beschlossen unseren Hund doch zu Schwiegerpapa zu bringen, da war es 2.30 Uhr. Während ich also allein Zuhause war platzte die Fruchtblase, ich rief im Geburtshaus an. Hanna hörte sich meinen Bericht an und meinte, wenn mein Mann wieder da ist, können wir langsam los, Treffen so in einer halben Stunde. Ich legte auf, mein Mann kam rein und ich hatte die erste Presswehe. Direkt nochmal bei Hanna angerufen, die fragte, ob es eine Hausgeburt wird oder wir es noch mit dem Auto schaffen, ich wollte lieber ins Geburtshaus, also Treffen in 10 Minuten. Wir kamen gegen 3 Uhr an, sie bestätigte uns, dass der Muttermund komplett offen ist und ich ab sofort pressen darf. Mein Mann und ich haben uns dann gemeinsam mit ihr und Kathi durch eine gute Stunde Presswehen gekämpft, um 4.09 Uhr kam der Kleine auch schon raus. Er wollte direkt trinken und wir durften kuscheln. Während ich genäht wurde, hat mein Mann gewickelt und den Stinker angezogen. Ich brauchte noch eine Infusion, bekam Cola, der Kreislauf war weg. Der Kleine dafür hat beste Werte bekommen, kam schon sauber und rosa auf die Welt. Wir sind absolut verzückt und die Hebammen begeistert von Geburt und Janosch ?