Lorena

Am 26.08.2015 kam unsere Tochter Lorena im Geburtshaus zur Welt. Seit diesem Tag ist alles anders- wir sind voller Stolz und Dankbarkeit für dieses kleine Wunder!

Seit Monaten lese ich mir die Geburtsberichte auf der homepage des Geburtshauses durch und wer hätte es gedacht- nun schreibe ich selbst einen- MEINEN Geburtsbericht.

Nachdem ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, habe ich mich ziemlich bald mit der Frage auseinandergesetzt, wo ich unser erstes Kind bekommen möchte. Krankenhäuser mag ich nicht besonders, deshalb war ich umso glücklicher, als ich auf das Geburtshaus aufmerksam geworden bin. Meinen Mann musste ich jedoch erst von der Idee überzeugen, unser Kind auf ganz natürlichem Weg und ohne ärztliche Betreuung zur Welt zu bringen. Nach dem ersten Kennenlernen bei Meike waren seine Zweifel jedoch schnell verschwunden und somit meldeten wir uns an und hofften, dass die nächsten 6 Monate ohne Komplikationen verlaufen würden, sodass der Geburt im schönen Geburtshaus nichts im Wege steht. Die letzten Wochen vor dem errechneten Geburtstermin zogen sich sehr schleppend hin und unsere Aufregung stieg von Tag zu Tag. Mein Gefühl sagte mir, dass die kleine Maus sich etwas früher auf den Weg machen würde und so war es dann auch. Am Dienstagmorgen, 6 Tage vor dem ET, bemerkte ich den Blasensprung und hatte leichte Wehen. Ich sagte zu meinem Mann, dass er bloß sein Handy griffbereit halten sollte und es vielleicht nicht mehr lange dauert. Er fuhr zur Arbeit und ich rief Edith an um nach Rat zu fragen. Wir sollten um 17 Uhr zur Kontrolle ins Geburtshaus kommen. Gesagt, getan- leichte Wehen und Blasensprung wurden bestätigt, der Muttermund war allerdings noch komplett verschlossen. Wenn die Geburt nicht bis Mittwochmorgen einsetzt, würde ich zur Einleitung ins Krankenhaus verlegt werden. Um dies zu verhindern, sollten wir es mit dem Wehencocktail versuchen. Also fuhren wir wieder nach Hause und um 19.30 Uhr trank ich das erste Drittel davon. Die Wehen wurden stärker, ließen sich aber gut veratmen. Um 21.30 Uhr trank ich das zweite Drittel und ging dann in die Badewanne. Mein Mann schrieb weiter fleißig die Wehenabstände auf und telefonierte mit Edith. Schon kurz darauf wurden die Wehen immer stärker und die Abstände immer kürzer. Ich wollte nicht länger warten und so machten wir uns um halb zwölf auf den Weg ins Geburtshaus. Ich war froh Edith zu sehen und versuchte ab dem Zeitpunkt auf meinen Körper zu hören und darauf zu vertrauen, dass ich es schaffe. Der Muttermund war bereits 7-8cm geöffnet und Edith machte mir klar, dass es nicht mehr lange dauern wird. In der Zwischenzeit kam auch Johanna zur Hilfe. Wir wechselten mehrmals die Geburtspositionen und ich war unendlich froh, die Hilfestellung der Hebammen und natürlich meines Mannes zu haben. Ich kämpfte mit den Presswehen und verlor kurz den Mut, die Schmerzen länger auszuhalten. Edith meinte, dass ich es bald geschafft habe und motivierte mich, noch einmal kräftig mitzuschieben.
Um 01.10 Uhr lag unsere wunderschöne kleine Lorena vor mir. Mein Mann und ich waren überwältigt von diesem Moment. Wir hatten es geschafft!
Wir genossen den Moment zu dritt, kuschelten ausgiebig und betrachteten voller Glück dieses kleine Wesen in unseren Armen. Es war unbeschreiblich schön und aufregend zugleich. Während die kleine untersucht und angezogen wurde, duschte ich und aß eine Kleinigkeit zur Stärkung. Um kurz nach vier Uhr machten wir uns wieder auf den Weg nach Hause und starteten einen neuen, aufregenden Lebensabschnitt.
Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden um diese wundervolle Erfahrung zu beschreiben. Die Geburt des eigenen Kindes so bewusst zu erleben, ist unbeschreiblich wertvoll. Ich möchte mich ganz herzlich für die wunderbare Betreuung der Hebammen bedanken! Es ist großartig, dass es euch gibt!

Allen Frauen, die gerade diesen Bericht lesen, möchte ich Mut machen- ihr schafft es, vertraut darauf!

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