Lyra

Das Warten hat ein Ende

Nun ist es doch tatsächlich schon einen Monat her, als unsere Lyra im Gebursthaus geboren wurde. Wie die Zeit vergeht…

Am 25.09 wurde ich schon früh morgens gegen 5 Uhr wach. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Nach einem kleinen Frühstück habe ich mich noch ein bisschen aufs Sofa gelegt und ein paar folgen von two and a half men geguckt. So gegen halb sieben bemerkte ich ein ziehen im Rücken. Habe mir aber erstmal nichts dabei gedacht- obwohl ich schon 6 Tage über dem errechneten Geburtstermin war. Ich dachte mir, du hast bestimmt wieder falsch gelegen beim Schlafen, also erstmal duschen. Nach dem Duschen musste ich aber feststellen, dass ich mittlerweile richtige Schmerzen im Rücken hatte. Also habe ich im Geburtshaus angerufen. Oder ist 7 Uhr 30 noch zu früh? Hoffentlich störe ich nicht? Anne geht ans Telefon. „Ich glaube es geht los“, sagte ich. Mittlerweile wurde das Körnerkissen zu meinem besten Freund. Körnerkissen in den Rücken und laufen, laufen, laufen. Ich konnte weder sitzen noch liegen. So gegen 9 war Anne dann auch schon bei mir zuhause und hat mich untersucht. Der Gebärmutterhals war verstrichen und mein Mutermund ca. 1 cm geöffnet. Die Herztöne von unserem Baby waren auch super. Ja es geht jetzt wirklich los. Kurzer Anflug von Panik machte sich breit. Aber für das Geburtshaus war es noch zu früh. Ich vereinbarte mit Anne, dass wir in so 2-3 Stunden noch mal telefonieren. Ich und mein Körnerkissen liefen weitere Runden quer durch die Wohnung. So gegen 10 platzte dann meine Fruchtblase. Mist! Das Fruchtwasser war Erbsengrün. Meine Kleine hat Stress. Sofort habe ich wieder bei Anne angerufen, die dann Blitzschnell wieder bei uns war und mich wieder untersucht hat. Die Herztöne waren zum Glück immer noch super und mein Muttermund auf 2-3 cm geöffnet. Die Wehen wurden immer heftiger. So gut wie keine Pause zwischen den Wehen. Anne beschloss mit mir ins Geburtshaus zu fahren damit ich baden kann und mich ggf. etwas entspannen kann. Es war die schlimmste Autofahrt meines Lebens. Es lag natürlich nicht an Annes Fahrstil, sondern an den Schmerzen. Ich wollte nur noch laufen und musste jetzt einfach sitzen. Endlich sind wir im Geburtshaus angekommen. Anne hat mir sofort die Wanne eingelassen und ich habe weitere Runden mit meinem Körnerkissen gedreht.
Auf einmal ging alles ganz schnell…

Die Wehen waren auf einmal so heftig. Ich hatte keine Pause. Ich konnte nicht baden und musste mich an Anne festhalten, die munter meinen Rücken massiert hat.
Kurze Zeit später war Jule auch schon da. Im kleinen Geburtsraum wollte nämlich noch ein Kind auf die Welt kommen. Also hatten die beiden alle Hände voll zu tun. Aber man hat es den beiden nicht angemerkt. So um 12 Uhr war mein Muttermund auf. Man geht das schnell.

Anne und Jule probieren die unterschiedlichsten Geburtspositionen mit mir aus. Alles war unbequem und dann musste Jule auch rüber weil der kleine Maximilian auf die Welt kommen wollte. Also kam Meike dazu. Mittlerweile saß ich auf dem Gebärhocker und dachte nur „Wie lange dauert es noch?“. Ich hatte keine Kraft mehr. Ich presse und presste aber irgendwie tat sich nicht viel, da meine kleine Ihren Kopf immer wieder eingezogen hat. Dann wurden die Herztöne meiner Kleinen schlechter und ich bekam Panik. Also sammelte ich noch mal meine ganze Kraft und presste und presste. Dann hörte ich ein Schreien. Es war aber nicht mein Baby, sondern der kleine Maximilian nebenan. Das war echt ein komisches Gefühl…

Ich presste weiter und weiter und Anne und Meike beschlossen einen Schnitt zu machen. Ich habe davon überhaupt nichts mehr mitbekommen und um 13 Uhr 25 war unsere kleine Lyra dann da. Sie fing sofort an zu Schreien.
Wow was für ein Gefühl…

Ich wollte sie sofort auf den Arm nehmen. Nach dem ersten Kuscheln habe ich dann den Papa angerufen, der sofort kam. Dann haben wir zu dritt geschmust und uns beschnuppert.

Wie für jede Mami war mein Baby das süßeste und hübscheste auf der ganzen Welt.

Dann hat Meike unsere kleine untersucht. Sie ist kerngesund. Was für ein Glück. Zwischenzeitlich wurde ich genäht und habe mich geduscht.

Dann hieß es reinhauen. Lyra hatte noch kein Hunger weil ihr immer noch schlecht war- kein Wunder wenn man sich überlegt was sie da geschluckt hat. Dafür habe ich mir meine Pizza umso mehr schmecken lassen.

Nach der Stärkung sind wir 3 dann ab nach Hause und dort fing das Abenteuer dann erst richtig an…

Wir möchten uns von ganzen Herzen bei euch bedanken. Ihr habt echt einen super Job gemacht. Danke an Jule und Anne- ich hoffe ich habe eure Hände nicht zu sehr gequetscht? Danke an Meike, die mir immer gut zugesprochen hat und mir Mut gemacht hat. Danke auch an Lisa und Anneke, die ich bei den Vorsorgeuntersuchungen kennen gelernt habe.

Ihr seid einfach alle großartig.

Ich habe mich immer in den besten Händen gefühlt und hätte menschlich und medizinisch nicht besser betreut werden können.

Falls ich noch mal schwanger werden sollte- ich komme wieder.

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