Piet

Geburtsbericht Piet 19.09.18

 

Am 19.09.2018 ist unser Sohn Piet etwas überraschend und rasant in unsere Familie geboren. Er hat unsere Herzen im Sturm erobert und macht uns als Familie komplett.

 

Da unsere Tochter schon vor drei Jahren im Geburtshaus das Licht der Welt erblickt hat, war für uns völlig klar, auch dieses Kind wird im Geburtshaus geboren. Wir haben uns früh angemeldet und es folgte eine völlig komplikationslose und entspannte Schwangerschaft. Ich hatte früh einen besonderen „Draht“ zu meinem Kind und habe zu meinem Freund gesagt:

– „Das wird ein besonders cooler Typ!“

Der errechnete Geburtstermin war der 05.10.2018. Mein Gefühl sagte mir allerdings, dass unser Sohn ein bisschen früher kommt und ich hätte schwören können, die Geburt beginnt mit einem Blasensprung.

Am 19.09. wachte ich morgens mit einem Blasensprung auf.

Also war klar: Es geht los!

Ich habe im Geburtshaus angerufen und hatte Sabine am Apparat. Mit ihr habe ich das weitere Vorgehen besprochen und wir haben verabredet, dass ich mich melde, wenn sich regelmäßige Wehen einstellen. Unsere Tochter haben wir für den restlichen Tag und die kommende Nacht bei der Oma einquartiert.

Mir war ganz wichtig, so lange wie möglich entspannt zu bleiben, um nicht zu sehr in den Schmerzkreislauf zu kommen.

Unser Credo lautete also: Wir machen uns einen richtig schönen Tag!

 

Gegen 11Uhr hatte ich leichte, aber regelmäßige Wehen und ich habe Sabine erneut angerufen und wir beschlossen, dass wir uns im Geburtshaus verabreden wenn die Wehen schön knackig kommen. In den nächsten Stunden hat die Wehenintensität zugenommen und gegen 15Uhr beschlossen mein Freund und ich, dass wir uns nun langsam auf den Weg ins Geburtshaus machen können. Wir riefen Sabine an und verabredeten uns in ca einer Stunde.

Die nächste Wehe überrollte mich mit so einer Kraft und Intensität, dass mir sofort klar war: Das schaffen wir nicht mehr.

Nicht nur, weil ich mir nicht mehr vorstellen konnte im Auto zu sitzen, sondern auch weil ich fürchtete die Fahrt, könnte mit die Gelassenheit nehmen.

Von jetzt auf gleich konnte ich nicht mehr stehen und nicht mehr telefonieren. Ich bin im Vierfüsslerstand auf das Sofa und bat meinen Freund, Sabine erneut anzurufen. Der teilte nun etwas verunsichert mit, dass sie kommen müsse und sich die Pläne geändert haben.

Also eine Hausgeburt – Ungeplant – wir hatten nichts vorbereitet, keine Unterlagen, keine Tücher – gar nichts – nur die innere Haltung mich durch nichts auf der Ruhe bringen zu lassen. Da ich wusste, dass wir es bei einer Geburt mit allerlei Körperflüssigkeiten zu tun kriegen, fühlte ich mich auf dem Sofa nicht mehr wohl und forderte meinen Freund auf, mir eine Badewanne einlaufen zu lassen. Mit Müh und Not und Unterstützung konnte ich meinen Platz vom Sofa zur Badewanne wechseln. Hier wollte ich mein Kind zur Welt bringen.

Mein Freund telefonierte zwischendurch mit Sabine und flehte mich an, auf Sabine zu warten. Das war gar nicht soo leicht, aber um 16:30Uhr stand Sabine im Badezimmer und wir waren heilfroh für die warmherzige und kompetente Unterstützung. Nach einer kurzen Untersuchung war klar, dass der Muttermund eröffnet ist. Sabine machte mir Mut, lobte mich und sagte ich könne auf meinen Körper  und meine Intuition hören und mitschieben, wenn ich das Bedürfnis  habe.

Unter ihrer Anleitung, konnte ich ganz sanft und vorsichtig das Köpfchen in mehreren Wehen raus schieben und der Körper flutschte in der nächsten Wehe hinterher. Dann bellte der Hund, Lisa die zweite Hebamme klingelte an der Tür und ich hörte zum ersten Mal die Stimme unseres Sohnes.

Was für ein großartiger Moment!!!

Und dann konnten wir ihn endlich kennen lernen, diesen coolen Typen, der uns diese wunderbar ungeplante Traum-Hausgeburt beschert hat.

 

Vielen Dank liebe Hebammen vom Geburtshaus Bielefeld, dass ich mit euch meine Kinder zur Welt bringen durfte! Ihr macht einen großartigen Job!

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