Wie alles dort endete wo es anfing!
Für fast alle von uns kommt der Tag an dem man mit einem Stäbchen bewaffnet ins Bad geht und dann ungeduldige 3 Minuten wartet. Während ich immer nervöser und aufgeregter wurde überlegte ich ob ich das wirklich wollte was wenn ich doch noch nicht bereit war mich um ein anderes Leben zu kümmern, aber gut dafür war´s jetzt zu spät.
Eigentlich war ich mir schon sehr sicher das es jetzt geklappt hatte! Vor drei Wochen war ich beim Frauenarzt weil ich da schon dachte das es geklappt hätte aber der Test war noch negativ. Und dann wurde mir von meinem Lieblingsessen plötzlich schlecht 🙂 in der einen Minute hab ich mich noch gefreut und dann hätte ich mich fast übergeben! Das mich dieses Gefühl die ganze Schwangerschaft begleiten sollte wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Also 3 Minuten sind um und ein Blick auf das Stäbchen verriet mir „positiv“ ich wurde übermannt von Freude und Angst. Nachdem ich die nächste Stunde in etwa alle zehn Minuten auf das Stäbchen geschaut hatte und dies immer noch das gleiche Ergebnis zeigte wurde mir bewusst das das jetzt der Beginn eines neuen Lebens ist!
Als Henning dann von der Arbeit kam hielt ich im schon voller Euphorie den Test unter die Nase, auch er freute sich riesig war aber noch etwas verhalten und wollte erst dem Arzt glauben!
Am nächsten Tag fuhr ich also zum Arzt der dann bestätigte das ich in der 6 Woche sei ( hatte ich es doch gewusst).
In der darauf folgenden Woche übermannte mich die Übelkeit! Das Bad wurde zu meinem besten Freund täglich 10-15 mal besuchte ich diese Örtlichkeit um diverse Lebensmittel loszuwerden, ab da war ich 5 Wochen krank geschrieben. Das Leben in mir nannte ich Giftzwerg, in der 13 Woche erfuhren wir dann das es ein Mädchen werden sollte, meine Freundin und ich gaben ihr den Arbeitstitel Klorinde (ein anerkannter weiblicher Vorname) Beckenstein den die Übelkeit wurde mein ständiger Begleiter. Dann kam der 13.5.. Morgens war ich noch zur Akupunktur und frotzelte noch herum, wir waren nun eine Woche vor dem errechnetem Termin und es tat sich nichts, gar nichts keine Senkwehen nichts! Abends waren Henning und ich noch bei Anna zur Vorsorge. Als sie mich sah sagte sie zu mir „Mensch Miriam du siehst aber noch nicht nach Geburt aus“!
Wir fingen schon an zu spekulieren ob sie dann wohl zu ihrem Termin kommen würde, was nicht so gut gepasst hätte da wir für den 24.5 ein Festival organisiert hatten und Henning dort mit seiner Band spielen sollte. Ich fragte schon mal nach wer dann Dienst habe. Nach der Untersuchung stand dann fest „es tat sich nichts“!
Also fuhren wir entspannt nach Hause. Als ich dann Nachts um Zwölf wach wurde und merkte das ich etwas nass war dachte ich noch ich hätte mich aus versehen eingepullert. Also hab ich mich trocken gelegt und wollte wieder ins Bett, doch als ich mich setzte war ich wieder nass, also war klar nicht eigepullert. Mir wurde bewusst das das der Blasensprung war! Was jetzt? Ich kramte die Mappe vom Vorbereitungskurs raus und las: ruhe bewahren evtl. nochmal schlafen gehen. Ich legte mich wieder hin, merkte jedoch sehr schnell das an Schlaf nicht mehr zu denken war denn ich hatte wehen! Ich stand wieder auf, nahm wieder die Mappe, und las weiter: die 3-2-1 Regel, also die Wehenzeit stoppen. Ich hatte tatsächlich schon alle drei Minuten wehen, aber noch nicht so lange anhaltend, nach kurzem überlegen weckte ich Henning. Der konnte es erst auch nicht glauben. Jetzt überlegten wir zusammen und beschlossen das ich erst noch in die Wanne gehen sollte um zu schauen ob das nicht doch nur Übungswehen sind. Mittlerweile war es halb zwei in der Nacht, ich saß in der Wanne, Henning auf dem Klodeckel und wir schauten weiterhin auf die Uhr. Aber es blieb wie es war, alle 3 Minuten und sie wurden stärker. Also rief ich im Geburtshaus an und hatte Edith am Telefon die mir sagte: dass hört sich schon ganz gut an aber wartet noch und meldet euch wenn die Wehen stärker werden. Gesagt getan, wir riefen eine halbe Stunde später wieder an denn jetzt musste ich anfangen die Wehen zu veratmen. Edith traf sich daraufhin um halb vier mit uns im Geburtshaus und nach der Untersuchung stand fest das unser Kind heute zur Welt kommen wollte. Allerdings meine Edith das wir noch Zeit hätten und wir fuhren wieder nach Hause.
Henning ging ins Bett und ich im Vierfüßler vor das Sofa, gegen kurz vor Sieben kam Henning zu mir und sagte: du sagst Beschied wenn wir nochmal anrufen sollen! Ich hatte mittlerweile angefangen zu tönen und so blöd ich das noch im Vorbereitungskurs fand so selbstverständlich kam es jetzt über meine Lippen.
10 Minuten später rief Henning dann im Geburtshaus an.
Um halb acht waren wir da, grade aus dem Auto raus musste ich am Tor eine Wehe veratmen dann rein und im Flur die nächste, Edith fand das sehe schon ganz gut aus. Nach der Untersuchung stand fest wir waren schon ein gutes Stück weit gekommen und durften jetzt auch bleiben.
Als erstes ging´s in die Wanne, mein Muttermund tat das was er sollte aber die kleine wollte sich nicht ein drehen. Mittlerweile war auch Nike dazugekommen, die beiden hielten mich immer an die Positionen zu wechseln aber es tat sich nichts. Irgendwann sah sie uns dann an und meinte wir müssten uns jetzt mal über die Alternativen unterhalten den es wäre möglich das wir in die Klinik müssten wenn der Kopf nicht langsam mal ins Becken treten würde. Ich dachte „Nein das kann nicht sein das hab ich mir anders vorgestellt das geht nicht“. Edith schickte mich auf die Toilette und da ging es mir gut. kaum Schmerzen kaum atmen. Jetzt kam Maritt noch dazu auch sie untersuchte mich und war etwas ruhiger. Ich ging wieder aufs Klo!!! Voller Vertrauen ließen mich die drei und Henning da sitzen, zwischendurch kam immer eine von den dreien rein und überprüfte die Herztöne die zum Glück immer gut waren und auch mir ging es gut. Irgendwann steckte Edith ihren Kopf durch die Tür und sagt ich solle gleich nochmal ins Geburtszimmer für eine Untersuchung kommen. 10 Minuten später rief ich Edith in das Bad denn ich konnte plötzlich den Kopf fühlen. Dann ging alles ganz schnell alle kamen zu mir ins Bad es wurde recht eng. Henning nahm meinen Platz auf dem Klo ein ich ging in die tiefe Hocke davor und eine Presswehe später war die kleine Maus dann da.
Es ging zurück ins Geburtszimmer und während wir kuscheln durften kam im Nebenraum noch ein kleines Mädchen zur Welt.
Wir bestellten noch eine Pizza, aßen alle zusammen und dann ging es nach Hause.
Heute ist unsere kleine Maus schon 12 Wochen alt und es ist als wäre´s nie anders gewesen.
Vielen Dank nochmal an Edith, Maritt und Nike. Wir haben uns sehr gut aufgehoben gefühlt und denken das es ohne euch und das Geburtshaus leider keine natürliche Geburt geworden wäre. Fürs nächste Kind kämen wir wieder!
Liebe Grüße Miriam, Henning und Theda